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1. Navigieren Sie mit dem Endoskop in Sichtweite zu den Nierensteinfragmenten. Spülen Sie mit physiologischer steriler Kochsalzlösung (0,9 % NaCI), um eine gute Sicht zu gewährleisten.
2. Stoppen Sie die Spülung! Applizieren Sie die blaue Grundsubstanz K1 langsam impulsartig durch den Arbeitskanal des Endoskops bis die zu entfernenden Fragmente von blauem K1 komplett umschlossen sind. Wenn mehr als ein Nierenkelch betroffen ist, wiederholen Sie diesen Schritt für jeden Kelch einzeln.
Tipp: Verwenden Sie nur so viel von der blauen Grundsubstanz K1 wie nötig. Diese wird im Folgenden durch die Gabe der zweiten Komponente, des gelben Aktivators K2, zum Hydrogel.
3. Spülen Sie den Arbeitskanal des Endoskops vorsichtig mit 0,9 % NaCI.
Achtung! Vermeiden Sie eine Verwirbelung/Verdünnung des blauen K1 durch zu intensives Spülen des Arbeitskanals. Ziehen sie das Endoskop leicht zurück.
4. Applizieren Sie das gelbe K2 durch den vorher gespülten Arbeitskanal vorsichtig und langsam. Bewegen Sie das Endoskop langsam in Richtung des/der betroffenen Nierenkelch(e).
Achtung! Vermeiden Sie eine Verwirbelung des blauen K1 durch zu schnelle Zugabe. Unabhängig von der verwendeten Menge an blauer Grundsubstanz K1 sollte der gesamte Spritzeninhalt des gelben Aktivators K2 (11 ml) appliziert werden.
5. Warten Sie ca. 3 Minuten, bis das Hydrogel die gewünschte Festigkeit erreicht hat. Eine Verkürzung der Wartezeit – sowie ein Verdünnen des gelben Aktivators K2 durch Spülen – führt zu einem weicheren Hydrogel.
6. Fassen und Entfernen Sie den Hydrogel-Clot vorsichtig mit dem Greifinstrument. Die Spülung kann jetzt mit geringer Intensität wieder begonnen werden.
Achtung! Der Greifer kann das Hydrogel zerschneiden wenn er zu fest geschlossen wird.

Stellen Sie sicher, dass alle Hydrogel-Clots entfernt wurden. Sollten dennoch Hydrogel-Clots verbleiben, werden diese – in der Regel – durch die Diurese aufgelöst. Das Hydrogel kann auch aktiv durch die Zugabe eines Chelatbildners (z.B. EDTA) aufgelöst werden.

Wiederholung des Verfahrens: Falls das Verfahren wiederholt wird, muss das gesamte zuvor verwendete gelbe K2 vollständig aus der Niere gespült werden.
Einmalanwendung: mediNiK® – ist für die einmalige Anwendung bestimmt und darf nicht resterilisiert werden.
Entsorgung: Die Spritzen gefüllt mit dem blauen K1 und gelben K2 können nach den niedrigsten krankenhausinternen Entsorgungsstandards entsorgt werden. Das Hydrogel muss separat entsorgt werden, da es mit Schleimhäuten und/oder Urin in Berührung gekommen ist.

1 Anwendung = 2 Spitzen (1 x Komponente K1 + Komponente K2).

K1 ist blau eingefärbt und gleichzeitig transparent, so dass auf dem Monitor ein guter Farbkontrast entsteht und gleichzeitig die Steinfragmente sichtbar sind. Wenn alle Steinfragmente mit der blauen Komponente vollständig benetzt sind, wurde eine ausreichende Menge appliziert.

Das Einhalten eines exakten Mischungsverhältnisses ist nicht erforderlich. Es sollte mindestens die zwei- bis dreifache Menge K2 im Vergleich zur vorher eingebrachten Grundsubstanz K1 appliziert werden. Da eine Überdosierung des Aktivators K2 nicht möglich ist, kann auch der gesamte Spritzeninhalt langsam (ohne Verwirbelung!) appliziert werden.

Bei der Menge der Grundsubstanz K1 ist es sinnvoll nur so viel zu applizieren, um alle Fragmente vollständig zu umschließen nach dem Prinzip so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Etwa 0,3 bis 0,5 ml von K1 sollten für einen Kelch ausreichen, wobei mehrere Kelche nacheinander gefüllt werden können, bevor K2 zugegeben wird. Von dem Aktivator K2 hingegen kann nicht „zu viel“ appliziert werden.

a. Spülung wurde vor der Applikation von K1 nicht ausgestellt und somit K1 weggespült oder verdünnt.
b. Die Komponente K2 wurde so schnell appliziert, dass die Komponente K1 durch die auftretende Verwirbelung weggespült wurde.
c. Die Komponente K2 wurde zu nah an der Komponente K1 appliziert, so dass die Komponente K1 weggespült wurde.
d. Es wurde zu wenig der Komponente K2 verwendet, keine sichtbare Gelbfärbung der kompletten Flüssigkeit in der Niere.
e. Wenn es nicht die erste Applikation ist: Mangelnde Spülung, es waren noch Reste der Komponente K2 in der Niere vorhanden.
f. Es wurde nicht lange genug gewartet, bis sich das Gel bildet.

Die Grundsubstanz K1 wird von der durch die Spülung verursachten Strömung verwirbelt und weggespült oder verdünnt. Die zu bergenden Restfragmente sind somit ungenügend benetzt.

Wird nur eine der beiden Komponenten appliziert, erfolgt keine Gelbildung. Demzufolge können die Restfragmente nicht wie erwartet geborgen werden.

Wird zuerst der Aktivator K2 appliziert, erfolgt bei der nachfolgenden Applikation der Grundsubstanz K1 die Gelbildung augenblicklich. Die Restfragmente können somit nur ungenügend oder nicht in das Hydrogel eingebettet werden.

Die höher viskose Komponente K1 (Grundsubstanz) erfordert etwas mehr Kraftaufwand als die Komponente K2 (Aktivator), insbesondere wenn die Applikation durch einen Katheter erfolgt (was zum Beispiel bei Einsatz eines reusable Scopes sinnvoll sein kann). Bei der von uns empfohlenen Applikation direkt über den Arbeitskanal lassen sich beide Komponenten leicht dosieren. Sollte es nicht machbar sein die Komponenten K1 oder K2 (durch einen Katheter) zu applizieren, so ist möglicherweise:

1) der gewählte Katheter zu dünn;
2) eine Verstopfung im Katheter, ausgelöst durch Reste der jeweils anderen Komponente, welche nicht weggespült wurde;
3) der Tuohy Borst am Eingang des Arbeitskanal zu fest zugedreht ist, so dass der Querschnitt des Katheters reduziert ist.

Ja, zunächst muss der technisch-bedingte Druckpunkt gelöst werden. Dies erfolgt durch kurzes Eindrücken der Kolbenstange, wobei die Verschlusskappe z.B. durch Aufsetzen der Spritze auf eine feste Oberfläche fixiert wird, ähnlich wie bei anderen Spritzen der FARCO-PHARMA (z.B. Instillagel und Endosgel).

Ja, mediNiK® kann sogar mehrmals an einem Patienten angewendet werden. Hierfür müssen der Arbeitskanal des Endoskops und die Niere sorgfältig mit einer physiologischen Kochsalzlösung gespült werden, so dass keine Reste der Komponente K2 vorhanden sind. Reste von K2 würden bei der erneuten Applikation von K1 zu einer sofortigen Gelbildung führen, ohne die Steinfragmente ausreichend benetzen zu können.

Das Hydrogel ist weich eingestellt, damit es sich an die Harnwege bzw. Ureteralschleuse anpassen kann. Gerade beim Übergang vom Nierenbecken in die Ureteralschleuse befindet sich eine Engstelle. Wird das Hydrogel hier zu schnell durchgezogen, kann der aus dem Fangkörbchen herausragende Teil abgeschert werden. Dieser Teil muss in einem weiteren Schritt geborgen werden. Aufgrund der Lokalisierung direkt im Nierenbecken ist das Greifen und anschließende Bergen einfach durchzuführen.

In der Niere verbleibende Reste von mediNiK® stellen keine Gefährdung des Patienten dar. Die natürliche Diurese kehrt die Gelbildung um. Zunächst wird das Gel immer weicher, bis es wieder vollständig zu einer Flüssigkeit und vom Patienten mit dem Urin ausgeschieden wird.

Nein. Es gilt das Prinzip, dass geöffnete und verwendete Spritzen nur am selben Patienten in derselben OP verwendet werden dürfen.

Es gibt prinzipiell 2 Möglichkeiten:
1) Die Steine können mechanisch aus dem Hydrogel herausgenommen werden und mit ausreichend Wasser abgespült werden.
2) Das Hydrogel wird durch Einlegen in einen Chelatbildner (z.B. EDTA) aufgelöst, so dass Steinfragmente isoliert für die Analytik zur Verfügung stehen.